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29. Oktober 2018

Startschuss zu den Schweizer Meisterschaften geglückt

Am Wochenende vom 27. und 28. Oktober starteten Yudum Kaya und Mirjam Strässle an den Schweizer Meisterschaften der Mannschaften. Das erste von zwei Wochenenden auf nationalem Parkett war ein Auf und Ab von Emotionen.

Das System gestaltet sich dabei so, dass jeder Kanton eine Mannschaft à fünf Turnerinnen stellen kann. Verfügt ein Kanton nicht über genügend Turnerinnen, um eine Mannschaft zu stellen, so darf – falls möglich – mit anderen Kantonen fusioniert werden, die ebenfalls zu wenige Turnerinnen pro Kategorie haben. Sowie Yudum als auch Mirjam starteten in ihrer Kategorie somit als Teamfusion mit einem anderen Kanton.

Hauptprobe geglückt

Als erste Prattlerin war am Samstagabend Mirjam (Kategorie Damen) an der Reihe. Die 22-Jähirge bildete ein Team mit drei Walliserinnen. Nur zu viert, verfügte das Team somit nicht über ein Streichresultat pro Gerät. Wallis/Baselland startete am Reck. Dieses Gerät ist Mirjams Zittergerät und die Nervosität machte ihr schon häufig einen Strich durch die Rechnung. Doch Mirjam hielt dem Druck stand und zeigte eine solide Übung, die mit einer schönen Startnote von 9.25 bewertet wurde. Der Start war geglückt. Aber vor dem Boden galt es, zuerst die überschäumenden Emotionen in den Griff zu bekommen. Die Wettkämpfe auf nationalem Niveau sind stets von einem völlig anderen Kaliber und auch die besten Turnerinnen zeigen plötzlich Nerven.

Volle Konzentration bei Mirjam

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es weiter am Boden. Eine kleine Unsicherheit beim vorletzten Element aber ansonsten gelungen und mit einem 9.15 belohnt. Somit waren die ersten beiden Geräte und damit auch die beiden Zittergeräte Mirjams vorüber. An den Ringen wollte sie dann durchstarten. Leider werteten die Wertungsrichter an diesem Tag extrem streng und die Noten an den Schaukelringen waren sehr tief. Deswegen musste sich Mirjam mit einer Note von 9.10 zufriedengeben. Diese Note war jedoch eine der höchsten der Kategorie. Zum Abschluss wartete der Sprung, wo Mirjam noch das letzte aus sich rausholte und mit 9.25 eine Gesamtpunktzahl von 36.75 erturnte. Eine Top-Ten-Note!

Fast wie Fliegen: Mirjam bei ihrer Schaukelring-Übung

Leider waren Mirjams Mannschaftskollegin an diesem Tag nicht zu Höchstleistungen aufgelegt, weswegen das Team Wallis/Baselland mit dem letzten Schlussrang Vorlieb nehmen musste. Mit ihrer souveränen Punktzahl von 36.75 konnte Mirjam da nichts mehr ausrichten.

Die Nerven stehen im Weg

Am Sonntag war die Reihe an Yudum. Die Turnerin der Kategorie 7 bildete eine Mannschaft mit drei Turnerinnen aus dem Appenzell. Schon im Vorfeld sichtlich nervös und angespannt, sah man Yudum auch an diesem Morgen die Nervosität von Weitem an. Appenzell/Baselland startete in der ersten Abteilung um 8:30 Uhr. Die wenigen Fans auf der Tribüne gaben sich sichtliche Mühe, ihre Turnerinnen mit Glocken, Rufen und Klatschen anzufeuern. An ihrem Startgerät Sprung erhielt Yudum die Note 8.85. Mit der guten Startnote ging es weiter ans Reck. Das Reck ist normalerweise Yudums bestes Gerät. Doch an diesem Tag zeigte die 21-Jährige Nerven und musste in der Übungsmitte das Gerät verlassen. Die Note von 8.00 also eine für Yudum ungewohnt tiefe Reck-Note. Nach diesem kleinen Dämpfer folgte der Boden. Nach dem Reck musste Yudum auch hier ungewohnte Punktabzuge in Kauf nehmen, der Sturz am Reck schien die Prattlerin aus dem Konzept gebracht zu haben. Note 7.25 und die Enttäuschung war nicht zu übersehen. Die Baselbieter Fans auf der Tribüne gaben ihrer K7-Turnerin jedoch einen grossen Applaus mit auf den Weg, um sie für das letzte Gerät – den Schaukelringen – zu motivieren.

Das Team Appenzell/Baselland beim Einmarsch: Es gab Basler Läckerli und Appenzeller Biberli.

Yudum beim Saltoabgang an den Schaukelringen

Die Übung von Yudum war elegant, kontrolliert und solide. Leider hatte sie beim Salto Abgang etwas zu viel Rotation, weswegen sie bei der Landung nach hinten absitzen musste. Mit einer Note von 8.15 endete der Wettkampf für die 21-Jährige somit eher mit Ernüchterung, als mit Freude. Jedoch ist Yudum im Kanton Baselland stets alleine in ihrer Kategorie und somit ist es ungewohnt, mit so vielen Turnerinnen der gleichen Kategorie zu turnen. Zudem wollte es Yudum wohl zu gut machen, um dem Team Appenzell/Baselland ein ansehnliches Resultat zu bescheren. Dabei hat sie sich womöglich etwas zu fest verkrampft. Ein solcher Wettkampf ist jeder Turnerin schon einmal passiert und es gilt, daraus das Positive mitzunehmen. Dies ist auch wichtig für die Schweizer Meisterschaften im Einzelturnen vom 17. und 18. November. Dort kann Yudum (und auch Mirjam) nochmals richtig durchstarten.

Ranglisten sind hier zu finden

Tatkräftige Unterstützung: Die Baselbieter Fans

 

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